Texte aus der Dachkammer 
 
 aber nicht von oben herab

Wo eigentlich liegt ...

... der Große Sklavensee?

Ein dummer Zufall: Lange bevor der Weiße Mann kam, nannte sich der Stamm der Ureinwohner, der im kanadischen Nordwestterritorium lebt, „Sleiv”. Was beinahe so klingt wie das englische Wort für „Sklave” und genauso geschrieben wurde: „Slave”. Folgerichtig taufte man die Seen hier Great Slave Lake und Lesser Slave Lake, entsprechend auf Deutsch: Großer und Kleiner Sklavensee.

Heute ist man feinfühliger, was den Umgang mit den „First Nations”, den Ureinwohnern, angeht. Und hat sich geeinigt, dass der Volksstamm sich „Slavey” schreibt und nun auch etwas anders ausgesprochen wird als „Slave”. Nur die Namen der Seen hat man auch im Englischen nicht geändert. 

Das wär’s eigentlich schon.

Ach ja: Der Große Sklavensee ist 614 m tief und damit der tiefste See Nordamerikas.

Weswegen man ihn kennen könnte: Er war einer der Schauplätze des großen Goldrauschs. Außerdem erlangte er im Januar 1978 einige Berühmtheit, weil ein sowjetischer Aufklärungssatellit mit Atomantrieb, der „Cosmos 954”, auf seine zugefrorene Oberfläche stürzte und explodierte. Bei einer Suchaktion in dem dünn besiedelten Gebiet fand man kaum ein Prozent des nuklearen Materials. Die Sache war den Sowjets derart unangenehm, dass sie fast die Hälfte der von den Kanadiern geforderten 6.041.174 Dollar und 70 Cent Entschädigung zahlten. Immerhin: 3 Mio. Dollar waren damals eine Menge Geld.


 
 
 
 
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