Texte aus der Dachkammer 
 
 aber nicht von oben herab

Wo eigentlich liegt...

... Galgen?

Soll man sich nun darüber wundern, dass es überhaupt einen Ort dieses Namens gibt, oder darüber, dass nicht viel mehr Gemeinden „Galgen" heißen? Einerseits gab es im Laufe der Jahrhunderte natürlich wahnsinnig viele solcher Richtstätten, nicht wenige - fast immer unbesiedelte - Hügel heißen noch heute „Galgenberg" oder so ähnlich. Andererseits: Wer benennt schon sein Dorf nach einer derart schreckensreichen Einrichtung, wer will, kurz gefragt, in „Galgen" leben? 22 Menschen wohnen dort, jedenfalls nach Angaben der Gemeinde Maisach bei Fürstenfeldbruck, zu der der Ortsteil Galgen gehört. Was das für Menschen sind, sagt die Statistik nicht. Haben sie einen Hang zum Fatalismus und den entsprechenden Galgen-Humor? Schreiten sie schnell zur Tat oder lassen sie sich hängen? Kommen sie gut zurecht oder hat man ihnen den Boden unter den Füßen weggezogen? Gleich nebenan liegt Malching (312 Einwohner). Woher dieser Name stammt, ist nicht so augenfällig: Es steckt der alte Begriff für die Gerichtsstätte darin. Ob heute böse Menschen aus Malching immer noch in den Nachbarort geschickt werden? Weiß der Henker.


 

 
 
 
 
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